Praxis Krisenkommunikation 

 Kommunikation im Konfliktfeld zwischen Greenpeace und einem Chemiestandort aufgrund umstrittener Chemikalienemissionen

Situation:

  • Die Standortfirma eines Chemieparks gerät durch den behördlich genehmigten Einsatz einer für den Produktionsprozess notwendigen Chemikalie ins Visier der Umweltaktivisten-Organisation Greenpeace.
  • Die Verwendung dieser Chemikalie, obwohl wissenschaftlich erwiesenermaßen nicht gesundheitsschädigend in den vom Produktionsstandort emittierten minimalsten Konzentrationen, wird von Greenpeace zum Anlass für zwei spektakuläre und medienwirksame Aktionen am Chemiepark genommen.   

Aufgabe:

  • Aktivierung bestehender Kommunikationstools des Standorts sowie Konzeption und sofortige Umsetzung weiterer integrierter Kommunikationsmaßnahmen für die internen und externen Zielgruppen
  • Schnelle, auf unabhängiges Expertenwissen gestützte Information der Presse, der breiten Öffentlichkeit, der Behörden und der Chemiepark-Belegschaft mit dem Ziel einer objektiven Berichterstattung über den eingesetzten Stoff.
  • Abwendung eines nachhaltigen Imageschadens für die betroffene Standortfirma und den gesamten Chemiepark.  

Umsetzung:Greenpeace Dyneon Gendorf PFOA

  • Konzeption und Umsetzung von öffentlichen Dialog-Veranstaltungen mit den Verantwortlichen des Standorts, den Umweltaktivisten sowie unabhängigen Experten.
  • Konzeption und Implementierung von Sonder-Informationsseiten im Internetauftritt des Chemieparks.
  • Start einer umfassenden Pressekampagne (Mitteilungen, Interviews). 

Ergebnis:

  • Das teilweise auch über Leserbriefe in den Regionalzeitungen stark emotionalisierte Thema wird nach anfänglich starkem Interesse der Öffentlichkeit innerhalb weniger Wochen hin zu einem sachlichen Diskurs und objektiven Informationsfluss geleitet.  
  • Die zunächst eindimensional zugunsten der Belange der Umweltaktivisten laufende Medien-Berichterstattung wendet sich sehr schnell hin zu einer objektiv-sachlichen Berichterstattung, in der der Standort und die betroffene Firma einen aktiven Informationspart erhalten und bewahren können.
  • Das Vertrauensverhältnis des Standortes mit Behörden, Presse und Öffentlichkeit wird nachhaltig gestärkt dank der umfassenden und offenen Kommunikationsmaßnahmen.
  • Ein nachhaltiger Imageschaden für den Chemiepark und die Standortfirma ist nicht erkennbar.  

 

Kommunikationsmaßnahmen nach Störfällen in Chemieanlagen

Situation:

  • In einem Chemie- und Industriepark gibt es zahlreiche der Störfallverordnung unterliegende Produktionsanlagen.
  • Trotz umfangreichster Sicherheitsmaßnahmen kann es zu Störfällen im Sinne der Störfallverordnung kommen, bei denen sowohl die Standort-Belegschaft als auch die in unmittelbarer Nähe zum Standort befindliche Nachbarschaft von Auswirkungen betroffen sein können.

Aufgabe:

  • Konzeption und Bereitstellung von geeigneten Tools für die interne und externe Kommunikation des Chemieparks und seiner Standortfirmen.
  • Kommunikative Unterstützung der am Standort operierenden Sicherheitseinsatzkräfte sowie der Einsatzstäbe vor Ort und der überregionalen Kommunikationszentralen der Standortfirmen.  

Umsetzung:Krisenkommunikation für Chemiestandorte Markus Koch KommExpert Burghausen

  • Implementierung eines Presse-Bereitschaftsdienstes für den Einsatzstab des Chemieparks.
  • Kontaktpflege mit Medienverantwortlichen und zuständigen Behörden.
  • Einrichtung eines Pressezentrums.
  • Abhalten von Notfallübungen und Einsatzstabübungen mit Fokus auf Kommunikationsmaßnahmen.

Ergebnis:

  • Nach den im Laufe der Jahre nur selten vorkommenden Ereignissen oder Störfällen im Chemiepark gab es bisher keinerlei nachhaltig-negative Berichterstattung in den Medien.
  • Presse, Nachbarschaft, Behörden und die breite Öffentlichkeit honorierten bisher die offene und schnelle Informationspolitik des Standortes mit nachweislich hoher Akzeptanz und Verständnis.